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Der Waldsauerklee – besser als jede Wetter-App

Blühender Waldsauerklee

Viel Beachtung bekommt der Waldsauerklee in der Regel nicht. Dabei schmeckt er ziemlich gut und weißt auch noch einige spannende Besonderheiten auf, die man ihm vielleicht so gar nicht zugetraut hätte.

Hier einige interessante Fakten

Der Waldsauerklee (oxalis acetosella) zählt zu den Sauerkleegewächsen und ist auf sauren, nährstoffarmen und eher feuchten Böden von Lauschmischwäldern und Nadelwäldern zu Hause. Dabei gilt: je schattiger, desto besser. Als schattenverträglichste mitteleuropäische Pflanze braucht er nämlich nur ein Minimum an Tageslicht, um wachsen und gedeihen zu können.

Bei den rund 800 verschiedenen Sauerkleearten ist er die einzig heimische. Nur der gelbblühende Horn-Sauerklee kommt mittlerweile ebenfalls gut bei uns zurecht.

Der Waldsauerklee ist ein Wetterprophet: Steht Regen an, klappt er über kleine Gelenke die Blätter wie einen Regenschirm zusammen. Dasselbe macht er, um sich vor zu viel Licht, Dunkelheit, Kälte oder Erschütterung zu schützen.

Der Waldsauerklee verfügt über zwei Blütenarten.
Die eine sieht man derzeit blühen: die glockigen weißen, manchmal zart rosafarbenen Kronblüten mit der auffallenden roten Äderung und den gelben Saftmalen am Blütengrund locken Insekten zum Nektar holen an.

Etwas später bildet der Sauerklee geschlossene Blüten, die sich nie öffnen. Sie dienen der Selbstbestäubung und zur Samenbildung. Diese werden, sobald sie bereit sind, mittels Schleudermechanismus bei 16 bis 17 bar bis zu einem Meter weit weg katapultiert. Recht beachtlich für so eine zarte Pflanze.

Als Sauerklee macht er seinem Namen alle Ehre, denn er schmeckt wunderbar sauer. Allerdings zarter als der Sauerampfer, eher zitronig-frisch. Ich liebe ihn sehr und pflücke mir regelmäßig auf meinen Spaziergängen ein paar Blättchen. Er regt den Speichelfluss an und wirkt dadurch sehr erfrischend.

Da der Sauerklee Oxalsäure enthält, sollte er von Menschen, die zu Steinbildung neigen oder Nierenprobleme haben, nicht verzehrt werden. Bei Gesunden ist der gelegentliche, nicht übermäßige Genuss, aber absolut unbedenklich.

Apropos Wetter: Blüht der Waldsauerklee im Frühjahr reichlich, soll der Sommer feucht werden bzw. blüht er nur spärlich, wird der Sommer trocken.

Achtung: die Blüten könnten mit dem derzeit ebenfalls noch blühendem Buschwindröschen verwechselt werden, dass recht ähnliche Standorte bevorzugt, allerdings giftig ist.

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