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Hollerkracherl

Ein großes Einweckglas mit Hollerblüten gefüllt

Das Hollerkracherl – eine selbstgemachte und leicht fermentierte Holunderblütenlimonade – hat im bayerischen und österreichischen Raum lange Tradition. Es ist sozusagen die hiesige Ur-Limonade. Dabei ist es einfach herzustellen: Frisch geerntete Hollerblüten, Wasser, etwas Zucker, Zitronenscheiben, ein Schuss Apfelessig – alles zusammen in ein großes Einmachglas und los geht´s!

So wird’s gemacht:

Equipment

Ein Einmachglas mit 2,5 l Fassungsvermögen, Sieb, Trichter, Stofftuch und Flaschen zum Abfüllen

Zutaten

6 Holunderblütendolden
2 l Wasser
100 g Zucker (Rohrohrzucker)
1 Zitrone in Scheiben geschnitten ein guter Schuss Apfelessig

Zubereitung

Die Holunderblüten mit der Zitrone und dem Essig in ein großes Einmachglas geben, den Zucker im Wasser auflösen und darüber gießen.
Das Einmachglas wird nur mit einem Tuch abgedeckt. Bei Zimmertemperatur und nicht bei direkter Sonneneinstrahlung kann die Flüssigkeit für zwei bis drei Tage fermentieren. Anschließend wird das Hollerkracherl abgeseiht, in Flaschen abgefüllt, verschlossen und kühl gestellt.

Das Erfrischungsgetränk ist nun trinkfertig und sollte in den nächsten Tagen konsumiert werden. Gut ist es auch, wenn es mit etwas Soda aufgespritzt wird.

Anmerkung

Holunderblüten wie Blüten generell stecken voller wilder Hefen, die hier gemeinsam mit den vorhandenen Milchsäurebakterien bei der Fermentation zum Einsatz kommen. Am aromatischsten sind die Blüten, wenn man sie an einem warmen, trockenen Vormittag pflückt. Der letzte Regentag sollte gut zwei Tage zurückliegen. Damit die Blüten von kleinen Lebewesen befreit werden, legt man sie auf ein weißes Tuch, wodurch die Insekten freiwillig davon krabbeln und man den Blütenstaub nicht abschütteln muss.

Wirkung

Die Holunderblüten können immunsystemstärkend, antioxidativ und fiebersenkend wirken.
Die Milchsäurebakterien auf den Blüten fühlen sich im sauren Milieu wohl, vermehren sich, verstoffwechseln den Zucker und scheiden wieder Säuren aus. Zudem sind sie in der Lage, die Aromastoffe des Hollers aufzuschließen, wodurch er noch aromatischer wird.
Die im Kracherl vorhandenen und entstandenen Mikroorganismen pflegen die Schleimhäute und begünstigen ein gesundes Mikrobiom.

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